IG Metall spricht mit Isringhausen

IG Metall spricht mit ISRINGHAUSEN

Erstes Gespräch am kommenden Mittwoch                                                              

 

Wir haben mit den Verantwortlichen von Isringhausen einen ersten Gesprächstermin für Mittwoch, den 02.09. vereinbart und gehen mit klaren Vorstellungen in diese Gespräche so Erich Koch 1. Bevollmächtigter der IGM.

Es kann nicht darum gehen, dass ausschließlich über einen Stellenabbau von 450 Kolleginnen und Kollegen gesprochen wird, die für die Krise von ISRI nicht verantwortlich sind. Dieses ist auch ein Appell und Verpflichtung der Verantwortlichen bei ISRI. Vordringlichstes Ziel für uns wird es sein die Arbeitsplätze in Gänze am Standort zu erhalten.

Wir erwarten in den kommenden Gesprächen zudem eine umfassende Unterrichtung durch die Geschäftsleitung über die tatsächliche wirtschaftliche Situation, der gesamten Isringhausen Gruppe und nicht nur des Lemgoer Standorts aktuell und der vergangenen Jahre.                                                                                                                                                      Wir werden die Verantwortlichen auch nicht mit den Ausflüchten des Drucks in der KFZ- Branche und der Auswirkungen der Corona Pandemie davonkommen lassen. Zwar ist es richtig das die Corona Pandemie unvorhergesehen große wirtschaftliche Probleme gebracht hat. Diese Krise trifft allerdings alle Unternehmen und die meisten davon bewältigen diese aktuell mit einem Konzept um sowohl die wirtschaftlichen Einbußen zu kompensieren als auch die Beschäftigung zu halten. Ebenfalls sind die Hinweise auf die Krise im PKW- Bereich nicht zielführend. Diese Gründe werden sowohl in der Industrie als auch der Öffentlichkeit seit vielen Jahren offen thematisiert und sind allgemein bekannt. Wussten dieses nur die Verantwortlichen von ISRI nicht und haben dieses bei ihren Entscheidungen nicht ausreichend berücksichtigt? Schließlich hat ISRI die Entscheidung in den PKW- Bereich für Sitze einsteigen zu wollen erst wesentlich später getroffen als diese Probleme längst bekannt waren. Diese Begründungen sind als Ursache für die Krise bei ISRI nicht tauglich. Tatsächlich stellen wir fest, dass die Gründe im Unternehmen in einer jahrelangen Fehlleistung des Managements zu suchen sind. Wir haben ein Managementproblem bei ISRI, welches zu der ISRI Krise geführt hat so Erich Koch.

Dieses Missmanagement setzt sich auch innerbetrieblich fort. So wurden die erforderlichen strukturell erforderlichen Anpassungen an den Markt und insbesondere für den PKW- Bereich sträflich vernachlässigt. Erforderliche Optimierungen der gesamten Arbeitsabläufe, der organisatorischen Prozesse, die Verbesserung der Wertschöpfungskette, der erforderliche Aufbau einer zielgenauen Logistik und Produktionsabläufe wurden nicht bzw. nicht ausreichend entwickelt. Hinzu kommen vollkommen unzureichende Qualifizierungsmaßnahmen der Beschäftigten für die zusätzlichen Anforderungen in der sog. VS 30 Halle in der die PKW- Sitze montiert werden. All dieses führt zu enormen Effizienzverlusten und produziert zusätzliche Kosten.

Wir haben ein massives Managementproblem bei ISRI und werden dieses zum Thema der kommenden Gespräche machen. Es ist für die IG Metall nicht vorstellbar, dass unsere Kolleginnen und Kollegen für dieses massive Managementversagen mit dem Verlust ihrer Existenzgrundlage zahlen sollen und die Verantwortlichen in ihrer Stellung bleiben und wie bisher weitermachen können. Erklärtes Ziel von Isringhausen ist es den Standort in Lemgo wieder Wettbewerbsfähig aufstellen zu wollen. Dieses wird allerdings nicht mit den Verantwortlichen dieser Krise erfolgversprechend sein. Wir werden Isringhausen an diesem Ziel besonders bei dieser Frage beim Wort nehmen, so Erich Koch.

Wir verlangen zudem ein nachvollziehbares Zukunftskonzept vom Unternehmen. Es kann nicht ausreichen, dass vor wenigen Jahren die Entscheidung getroffen wurde ISRI müsse mehr als nur Sitze für den Nutzfahrzeugbereich produzieren um Wettbewerbsfähiger zu werden und den PKW Bereich erschließen müsse und nun mitteilt alles wieder rückgängig machen will. An diesem Punkt wird deutlich, dass die Geschäftsführung kein Konzept hat wie sie gedenkt ISRI erfolgreich aus der Krise führen zu wollen.

Für einen einfachen konzeptlosen bloßen Personalabbau und eine dadurch kurzfristige Kostensenkung zu erreichen, ohne ein nachhaltiges Zukunftskonzept mit uns zu vereinbaren steht die IG Metall nicht zu Verfügung. Wir werden mit unseren klaren Zielen in die anstehenden Gespräche gehen und diese konsequent für den Erhalt der Arbeitsplätze, der Standortsicherung und des wiedererlangen der Wettbewerbsfähigkeit von ISRI in Lemgo einfordern, so Erich Koch abschließend.